ALZEY-WORMS – Während bei der FDP wegen des schlechten Wahlergebnisses in vielen Orten Katzenjammer herrscht, konnte sie sich in Wörrstadt und in Saulheim über den Einzug in die Kommunalparlamente freuen. In Saulheim sitzen mit Kristian Jung und Florian Hedderich jetzt zwei junge FDP’ler (bislang war es ein Vertreter) am Ratstisch, in Wörrstadt gelang nach längerer Unterbrechung der Wiedereinzug mit einem Sitz. Hier ist Heinrich Mussel künftig für die Liberalen aktiv. In einer ersten Stellungnahme sagte der Winzer: „Ich freue mich, dass wir nach 15 Jahren Pause wieder in den Wörrstädter Stadtrat gekommen sind.“ Er wolle mit seinen Parteikollegen eine „gute Politik“ für die Stadt machen und in allen Ausschüssen vertreten sein. Mussel stand auf Listenplatz vier, erhielt aber die meisten Stimmen und zog deshalb in den Rat ein. Stärkste Fraktion in der Stadt Wörrstadt bleibt die SPD mit elf Sitzen. Die CDU verlor ein Mandat und bekommt jetzt sechs Sitze. Die Grünen haben einen Ratsvertreter mehr als seither, drei, und auch die FWG ist nun mit drei anstatt zwei Kommunalpolitikern im Stadtrat präsent. Sie hatte sich mit den „Bürgern für Wörrstadt“ zusammengeschlossen, die seither über zwei Sitze verfügten.
In Saulheim hat die CDU im Rat einen Sitz hinzugewonnen (jetzt acht), während die SPD einen verlor und fünf hat. Auch die Freien Wähler mussten den Verlust eines Sitzes beklagen und schicken nur noch einen Vertreter in den Gemeinderat. GAL und „Pro Saulheim“ blieben konstant: bei vier beziehungsweise zwei Sitzen. Die FDP habe sich über das gute Abschneiden ihrer „jungen Truppe“ in Saulheim sehr gefreut, sagte Kristian Jung der AZ. „Nun möchten wir tatkräftig unsere Ideen einbringen, etwa in Sachen Wein und Tourismus und Ortsentwicklung“, unterstrich der Liberale, der demnächst noch einen Fraktionskollegen haben wird.
Jubel gab es indes beim Framersheimer Bürgerverein, der aus dem Stand die meisten Stimmen in der Gemeinde holte (42,1 Prozent). Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Bürgerverein im vorläufigen Endergebnis auf sieben Sitze kommt, 16 gibt es insgesamt. Vorsitzender Egon Kellmann kann sein Glück kaum fassen: „Dieses Ergebnis hätten wir nie erwartet, wir sind sehr, sehr zufrieden“, sagte Kellmann.