AZ-Bericht: „Wollen frischen Wind bringen“

GRÜNDUNG Bürgerverein Framersheim tritt erstmals zur Wahl an / Örtliche Infrastruktur verbessern

FRAMERSHEIM – In weniger als drei Monaten stehen die Kommunalwahlen ins Haus. Das bedeutet derzeit auch in den Ortsgemeinden im Alzeyer Land, dass Kommunalwahllisten aufgestellt und Wahlziele formuliert werden müssen. In Framersheim tut dies auch eine Gruppe, die sich neu formiert hat, der Bürgerverein Framersheim.

Mehr Transparenz

„Wir wollen frischen Wind in die Gemeindepolitik bringen, den Informationsfluss in der Ortsgemeinde verbessern und vor allem Leute für Kommunalpolitik und ihre Themen begeistern, die daran bisher kein Interesse hatten“, sagen Egon Kellmann, Klaus Faßtnacht, Simon Layher und Peter Boress. „Bei der letzten Wahl gab es bei uns nur eine Wahlbeteiligung von 50 Prozent, zu wenig Information mündet letztlich in Politikverdrossenheit. Framersheim ist ein unpolitisches Dorf, weil die Hintergründe von Entscheidungen und Maßnahmen oft unklar bleiben, das wollen wir ändern. Wir wollen da mehr Offenheit“, gibt Faßtnacht, der bisher für die CDU im Ortsgemeinderat sitzt, ein Ziel vor. Die Christdemokraten, so Faßtnacht, würden dieses Mal keine eigene Liste aufstellen. „Die ursprüngliche Idee dahinter ist, dass man in einem so kleinen Ort die Parteien ausblenden sollte“, erklären die Framersheimer, die ein bunt gemischtes Team sind.

Acht Mitglieder hatten sie finden müssen, um den Bürgerverein gründen zu können. Innerhalb von nur zwei Wochen hat sich die Zahl der Mitglieder verdreifacht. „Darunter sind alle Schichten und Gruppen vertreten, Alteingesessene genau so wie Zugezogene, Mitglieder der verschiedenen Vereine, Selbstständige, Angestellte – das wünschen sich die Ideengeber auch weiterhin. „Wir möchten, dass sich jeder bei uns repräsentiert fühlt. Deshalb gehen wir auch offen damit um, welche Gruppe bei uns aus unserer Sicht noch nicht ausreichend präsent ist. Wir würden uns sehr freuen, wenn noch mehr Frauen in den Bürgerverein kommen würden“, verdeutlichen alle vier.

Welche Themen dabei in der kommenden Legislaturperiode für sie die wichtigen in Framersheim wären, dass skizzieren sie im Gespräch mit der AZ genau: „Wir wollen die jüngeren Bürger besser ansprechen, als das in der Gemeinde aus unserer Sicht derzeit der Fall ist. Es gibt in der Gemeinde keinen Platz, wo die Jugendlichen hinkönnen, der Jugendraum soll zum Mehrgenerationenhaus werden. Da könnte man aktiver und kreativer sein“, verdeutlicht Simon Layher, der mit 22 Jahren der Jüngste in der Gruppe ist. Im Blick behalten will der Bürgerverein aber auch das Thema älter werdende Bevölkerung. „Die örtliche Infrastruktur muss verbessert werden, wir müssen Arbeitsplätze in Framersheim halten beziehungsweise durch die Ansiedlung kleinerer und mittlerer Unternehmen fördern und wir müssen den Ortskern beleben. Dann werden wir auch attraktiv für junge Familien“, verdeutlichten Boress und Faßtnacht.

Darüber hinaus wolle man unbedingt mit den Framersheimer Vereinen zusammenarbeiten. „Die Menschen in Framersheim sind sehr stark in Vereinen organisiert und Vereine haben eine wichtige Funktion, deshalb ist das sehr wichtig“, verdeutlicht Boress.

Einfluss nehmen

Am Montag, 10. März, folgt um 19.30 Uhr im Gasthaus Krone dann der offizielle Gründungsakt. Welches Ergebnis sie sich für die Kommunalwahl vorgenommen haben? „Wir wollen ein Ergebnis, dass es uns ermöglicht, Einfluss zu nehmen und zu gestalten.“

 

Quelle:  Allgemeine Zeitung