Der Bürgerverein Framersheim e.V. sanierte das Wingertsheisje auf dem Hornberg in der Zeit vom 06.07.2022 bis zum 08.06.2024. Insgesamt wurden ca. 210 Arbeitsstunden erbracht von: Egon Kellmann, Markus und Emilia Koretz, Mischa Bechtolsheimer, Karl Hans Huxel, Torben Stelzer, Susanne Deichmann, Klaus Deichmann, Klaus Fassnacht, Peter Boriss und Kalle, Pawel Lejda, Christian Rupp, Lutz Bechtolsheimer (Organisation, Text und Bilder)
Das Heisje wurde zuerst mal begutachtet und ein Plan erstellt. In folgenden Schritten wurde dann daran gearbeitet: die Hecken ringsum wurden entfernt, der lose Verputz entfernt und neu verputzt, das Dach wurde ringsum mit Eisenstäben verschweißt und ein Ringanker betoniert, der heruntergefallene Schornstein wurde wieder an seinen Platz gesetzt, die Risse im Dach wurden ausgegossen und mit wetterbeständiger Farbe gestrichen, Innen- und Außenwände bekamen mit weißer Farbe ihren Anstrich, L-Steine für die Sitzbank wurden gesetzt, zum Schluss wurde die selbstgebaute Bank montiert und alle freuen sich, dass ein wunderschönes Erbe der Vergangenheit wieder hergestellt ist.
Auf Initiative von Uli Armbrüster wurde Geld, das von der Kreisverwaltung Alzey-Land zur Sanierung von Wingertsheisjer bereitgestellt wurde, beantragt und 2000 € an die Ortsgemeinde ausgezahlt. Hiervon konnte ein Teil der Sanierungskosten der 3 Wingertsheisjer bezahlt werden, die Restfinanzirrung übernahm die Ortsgemeinde Framersheim.
Die Geschichte der Wingertsheisjer (Weinbergsschutzhäuschen) geht bis ins 18. Jahundert zurück und gab den Winzern und Wingertschitz (Weinbergsschützen) bei ihrer Arbeit Schutz vor Sonne, Regen und Wind. Den Wingertschitz diente es auch als Schutzhäuschen für die Nacht, denn er musste schon früh am nächsten Morgen die Stare mit seinem Vorderlader* vertreiben, damit diese nicht in die Wingerte einfielen und die Trauben fraßen.
Wenn die Winzer mit den Bütten voll Trauben mit Ochs, Kuh oder Pferd nach der Lese heimfuhren, ließen sie Brot, Wurst und natürlich viel Wein beim Wingertschitz zurück, der es sich dann in seinem Wingertsheisje mit Tür und Holzofen für die Nacht gemütlich machte.
*Vorderlader: hat einen glatten Lauf und wird mit Treibladung durch die Mündung geladen. Das hintere Ende des Laufes ist fest verschlossen und verfügt nur über ein kleines Zündloch, durch das ein mittels Feuerstein oder Zündhütchen erzeugter Funken die Treibladung zündet und so einen lauten Knall verursacht.